Selbstständig und schuldenfrei – Sandras Leben nach Hartz IV
In der RTLZWEI-Sozialdoku „Hartz und herzlich“, ausgestrahlt am 22. April 2025, wird Sandra (42) aus Rostock Groß Klein porträtiert, die einen beeindruckenden Wandel vollzogen hat. Unter dem Titel „Selbstständig und schuldenfrei – Sandras Leben nach Hartz IV“ zeigt die Folge, wie die ehemalige Bürgergeld-Empfängerin den Sprung in die Selbstständigkeit geschafft hat und heute ein Leben ohne Schulden führt.

Sandra lebte jahrelang von Hartz IV, geplagt von finanziellen Sorgen und einem Schuldenberg von 12.000 Euro, hauptsächlich durch Mietschulden und unbezahlte Stromrechnungen. „Ich war in einem Teufelskreis“, erzählt sie. Ihre Wohnung war karg, die Möbel alt, und der Alltag von Existenzängsten geprägt. Doch ein Wendepunkt kam, als sie 2022 das Einstiegsgeld des Jobcenters für eine Existenzgründung beantragte. Mit 50 Prozent des Regelbedarfs – etwa 280 Euro monatlich für sechs Monate – startete sie einen kleinen Online-Shop für handgemachte Kerzen.
Die Anfänge waren schwer. Sandras Einkommen war unregelmäßig, und das Jobcenter rechnete ihren Gewinn monatlich an. Doch ihre Leidenschaft für kreative Arbeit und der Wunsch, unabhängig zu sein, trieben sie an. „Ich wollte nicht mehr betteln gehen“, sagt sie. Nach einem Jahr verdiente sie genug, um das Bürgergeld hinter sich zu lassen. Heute, drei Jahre später, läuft ihr Geschäft so gut, dass sie sogar eine Teilzeitkraft beschäftigt.
Ein entscheidender Schritt war die Privatinsolvenz, die Sandra 2021 beantragte. Nach drei Jahren Wohlverhaltensphase, in der sie jeden Jobwechsel meldete und sich um Arbeit bemühte, erhielt sie die Restschuldbefreiung. „Das war, als würde ein Stein von meinem Herzen fallen“, beschreibt sie. Die Kosten für das Verfahren – etwa 2.000 Euro für Gericht und Treuhänder – wurden gestundet, da sie kaum Vermögen besaß.
Mietschulden wurden durch ein zinsloses Darlehen des Jobcenters beglichen, um Obdachlosigkeit zu verhindern.
Sandras Leben hat sich radikal verändert. Ihre Wohnung ist nun gemütlich eingerichtet, mit neuen Möbeln, die sie sich selbst erarbeitet hat. „Ich brauche kein Luxusleben, aber ich kann endlich ruhig schlafen“, sagt sie. Ihr Online-Shop floriert, und sie plant, ihr Sortiment um Duftkerzen zu erweitern. Besonders stolz ist sie darauf, ihre Tochter (16) ohne finanzielle Sorgen großzuziehen.
„Hartz und herzlich“ zeigt Sandra als leuchtendes Beispiel für einen Ausstieg aus der Abhängigkeit. Doch sie bleibt realistisch: „Ohne die Unterstützung des Jobcenters und die Insolvenz hätte ich es nicht geschafft.“ Die Folge, abrufbar auf RTL+, inspiriert und zeigt, dass ein Neuanfang möglich ist – auch nach Jahren in der Schuldenfalle.