„Hartz und herzlich“: DAFÜR geben die Teilnehmer ihr Geld aus!
Sie müssen jeden Euro zweimal umdrehen – doch wofür geben sie ihre Sozialhilfe aus? Teilnehmer von „Hartz und herzlich“ geben Einblicke.

Die Doku-Soap „Hartz und herzlich“ – sie gibt den Zuschauerinnen und Zuschauern regelmäßig spannende Einblicke in das Leben von Sozialhilfeempfängern in verschiedenen Städten in Deutschland. Ob Mannheim, Salzgitter, Bitterfeld-Wolfen, Rostock oder Duisburg: Etliche Menschen verfolgen, was die Protagonisten der Sendung im Alltag erleben. In den Folgen, die am Dienstag beim Sender RTLZwei ausgestrahlt werden, geht die Reise nach Trier. In Trier-West wagten die Teilnehmer von „Hartz und herzlich“ schonmal den Kassensturz: Sie verrieten, wofür sie jeden Monat ihr Geld ausgeben!
„Hartz und herzlich“ in Trier-West: Dafür geben die Teilnehmer ihr Geld aus!
Etwa der 25-jährige Sascha und sein 27-jähriger Ehemann Mike – die beiden leben zusammen in Trier-West. 670 Euro haben die beiden im Monat zur Verfügung, heißt es in der Folge von „Hartz und herzlich“, die aber bereits 2023 aufgezeichnet wurde. Und das geht für verschiedene Dinge drauf – etwa für die gemeinsamen Haustiere. Zwei Katzen haben die Männer – „für die Katzen geben wir mindestens 70 Euro im Monat aus, wenn nicht noch mehr“, sagt Mike.
Die beiden berechnen zu Beginn des Monats, wie viel Geld sie übrig haben, ziehen etwa die Fixkosten für Strom und Internet ab. „Wenn das alles weg ist, legen wir unser Geld zusammen, teilen das schon auf.“ Einiges davon geht für Saschas Tabak drauf, einiges für Insulin, für beides gehen jeweils 100 Euro weg, sagt Sascha. Der Rest ist dann für Lebensmittel. Trotzdem seien Brot, Wurst und Co. immer leer, sagt Sascha. Wichtig sei ihnen aber, dass sie zuerst Essen für die Katzen holen. Denn: „Ich könnte auch nichts essen, Hauptsache, die Katzen haben was.“
Beim Einkaufen schauen die beiden Teilnehmer von „Hartz und herzlich“ darauf, was gerade günstig ist. „Wir achten immer auf die Angebote“, sagt Mike. „Wenn wir uns was gönnen, dann gönnen wir uns einmal richtig – und wenn es nicht geht, dann halt nicht.“ Und was gönnen sie sich, wenn mal Geld übrig ist? „Der Mike gönnt sich dann ein Kilo Lasagne – und ich so ein Reisgericht, Hühnerfrikassee für 2,99 Euro.“ Und er selbst gönne sich dann seine Energy Drinks, sagt er, während er zwei große Dosen der Limonade im Kühlschrank verstaut.

Auch bei Nina (37) und Bernd (35), die zu den Protagonisten der Trierer Ausgabe von „Hartz und herzlich“ gehören, sitzt das Geld alles andere als locker. Beim Kiosk nebenan müssen sie deshalb anschreiben, um den Tabak und die Zigaretten-Hülsen, die sie dringend brauchen, zu bekommen. Der Besitzer des Ladens kennt Bernd schon länger, hilft ihm aus. „Wir haben im Moment etwas Probleme – ich muss meinen Geldbeutel erst suchen, damit ich überhaupt an mein Geld komme“, sagt Bernd. Anfang des Monats will er zahlen kommen. Das Problem: Auf der Liste haben sich schon mehr als 500 Euro angesammelt.
„Hartz und herzlich“: Bernd und Nina müssen beim Kiosk nebenan anschreiben lassen
Monatlich haben Bernd und Nina nur etwas mehr als 700 Euro zur Verfügung. Umso dankbarer ist Bernd, dass er hier anschreiben lassen kann. „Ich bin froh, dass ich so einen Mann an der Seite hab, wo helfen tut“, sagt Bernd. Dabei sind die Kiosk-Rechnungen nicht das einzige Problem: Bernd ist alkoholabhängig, auch der Alkoholkonsum belastet die Haushaltskasse der beiden. Schon Mitte des Monats ist bei dem Paar deshalb oft das Geld alle. „Ihr Ex-Freund war gestern da, hat uns mit Lebensmitteln ausgeholfen, weil wir nix mehr hatten“, sagt Bernd. Jetzt kommen die beiden wieder einen Tag hin. „Falls wir nicht an Geld kommen, sieht es ganz schlecht aus.“

Aber: Wie ist es für die Menschen aus „Hartz und herzlich“, mit so wenig Geld auskommen zu müssen? „Es ist Scheiße, du kannst den Kindern nichts bieten“, sagt etwa Nadine (30), selbst Mutter. „Wenn‘s nach mir gehen würde, wäre es mir relativ, ich bräuchte nicht viel. Aber es ist Scheiße für die Kinder.“ Ralf (56) sagt, dass er sich zwar nicht so viele Dinge leisten könne wie andere Leute, die arbeiten gehen – aber verhungern müsse er nicht.
Schwieriger ist es für Sush (36): „Wenig Geld zu haben bedeutet für mich, damit klarzukommen und das zu akzeptieren, es realistisch zu sehen und mir trotzdem dieses wenige Geld einzuteilen, damit ich trotzdem zu irgendwas komme.“ Und für Hannelore reiche das Hartz IV – aber auch nur, um etwas zum Essen und zum Trinken zu haben, sagt sie. Für Sascha ist das wenige Geld „ein Ansporn, Arbeit zu finden“, sagt er. Und Raimund (32) stellt fest: „Geld allein macht nicht glücklich.“ Wie die Teilnehmer von „Hartz und herzlich“ über die Runden kommen, sehen die Zuschauer jeden Dienstag um 20.15 Uhr bei RTLZwei. ■